Ethnopoly'14 Luzern
in Mitgliederorganisationen .
Kann Integration Spass machen? Ja – Ethnopoly ist der beste Beweis dafür! Im Rahmen des Kantonaltages 2015 hat die Pfadi Luzern das Monopolybrett mit einem Spielfeld der Grösse von Stadt und Agglomeration Luzern getauscht. Und anstatt Spielfiguren sah man rund 700 Pfadis aus dem ganzen Kanton durch die Strassen ziehen – auf der Jagd nach möglichst viel „Ethnos“, der eigenen, virtuellen Spielwährung.
Konkrete, interkulturelle Begegnungen
Verdienen konnte man diese Ethnos an insgesamt 36 „Begegnungposten“, wo man Menschen aus verschiedenen Kulturen in ihrem Zuhause oder in öffentlichen Gruppenräumen treffen und mehr über ihre Herkunft und ihren Hintergrund erfahren konnte. So hat ein syrischer Lehrer mit den Kindern traditionell syrische Ballspiele beigebracht und ihnen erzählt, dass er seit seiner Flucht in die Schweiz nicht mehr mit Kindern arbeiten kann. Oder eine junge Kosovo-Albanerin, die als Kind mit ihren Eltern in die Schweiz gekommen ist, thematisierte das Aufwachsen als Fremde, obwohl sie sich als Schweizerin fühlt – und die damit verbundenen Probleme mit ihren Eltern. Und besonders beliebt waren die Führungen durch die Moschee in Emmenbrücke .
Spiel, Sport und Spass
Doch damit nicht genug: an über 20 „Bewegungsposten“ warteten unzählige ideenreiche Spiele, wo man sich sportlich betätigen und mit anderen Gruppen messen konnte. Auch der Besuch dieser Posten war durchaus lohnend, denn damit konnte man je nach Ausgang der Partie seinen Kontostand schick aufbessern. Vermögen aufzubauen war dann auch dringend nötig, denn wenn man genügend Ethnos auf der Seite hatte, konnte man einzelne Posten erwerben – und somit jedes Mal mitkassieren, wenn eine nachfolgende Gruppe den eigenen Posten gelöst hat (analog der Miete bei Monopoly). Jede Bewegung des Kontostandes wurde den Gruppen per SMS mitgeteilt, wodurch das Spiel an Dynamik und Spannung gewann. Schliesslich konnte jene Gruppe das Spiel für sich entscheiden, welche am meisten Vermögen (Wert der Posten + Ethnos) besass.
Durch positive Erlebnisse Vorurteile abbauen
Die Ziele des Spiels dienen dem informellen, erlebnisorientierten Lernen in Bezug auf interkulturelle Kompetenz. Durch die offene, persönliche Begegnung gewinnen die teilnehmenden Jugendlichen positive Eindrücke und Erlebnisse, die ihre Haltung gegenüber Migrantinnen und Migranten gegenüber nachhaltig prägt. Solche Erlebnisse bauen Brücken zwischen Kulturen und helfen, Vorurteile abzubauen. Trägerschaft Konzept und Idee von Ethnopoly stammen von Katamaran (www.katamaran.ch) entwickelt und wird nun vom Verein Ethnopoly Suisse (www.ethnopoly.ch) an interessierte Personen und Institutionen weitergegeben. Die Pfadi Luzern hat die grundlegende Spielidee von Ethnopoly Suisse übernommen, jedoch entsprechend des jährlich stattfindenden Kantonaltages angepasst und ausgebaut (Sportposten, Punktesystem, etc.). Das Spielkonzept lässt sich gut an bestehende Events oder Strukturen von ähnlichen Jugendorganisationen wie die Pfadi anwenden und ausbauen. Wärmstens empfohlen ;)
Kontakt:
Claudio Waser, Integrationsverantwortlicher pfadiluzern
integration@pfadiluzern.ch
Trägerschaft: www.pfadiluzern.ch
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